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Standpunkte zum Verlagsprogramm

> Soll man heute noch reisen?
Die digitalen Medien bieten heutzutage scheinbar lückenlose Daten zu allen nur denkbaren Orten des Planeten Erde. Von der Vogelschau bis zu Panoramaaufnahmen der Hotelzimmer ist alles vorgängig der Hinreise greifbar. Gibt der Reisewillige eine mögliche Destination ein, so wird er mit Informationen, gewünschten wie unerwünschten, geradezu überschüttet. Wozu also noch hinreisen?

Der unbelastet wie aufmerksam Reisende verfügt über einen unnachahmlich eigenen Blick. Ihm ist zum einen alles neu, er darf den neuen Ort erleben wie ein Kind, das die Welt entdeckt. Zum anderen ist ihm eine individuelle Erfahrung zu eigen. Er erklärt sich das zu Sehende kraft seiner Ausbildung und seiner Assoziationen zu vordem Gesehenem, Erlebtem. Diese Sicht deckt sich nie mit jener der «Eingeborenen». Dies befruchtet einen Dialog, der beiden zu neuen Einsichten verhilft. Das verwunderte «So habe ich dies noch nie gesehen!?» begleitet den Autor Peter Degen auf allen seinen Erkundungen.

> Soll man heute noch über Reisen schreiben?
Die Reiseliteratur spezialisiert sich heute immer weiter, splittert sich auf ins Unüberblickbare. Von gesonderten Anleitungen für Reisen zu Fuss, per Bike, Auto, Kanu bis hin zu dampfbetriebenen Zügen und Gourmetreisen ist heute alles zu haben. Das Unvorhergesehene, Überraschende bleibt auf der Strecke. Wer nimmt sich die Musse, überwindet das Hemmnis einer fremden Sprache und fragt sich bei Ortskundigen durch, lässt sich durch sie zu unvorbereiteten Begegnungen verleiten?Jeder Reiseführer beschränkt sich auf ausgesuchte Aspekte seiner Themenstellung. Er hat über das jeweilige «Objekt der Begierde» zu informieren, was notgedrungen zu einem Tunnelblick führt. Ist es möglich, von Reisen so zu berichten, dass etwas vom Reichtum der Quervergleiche, der assoziativen Annäherungen erlebbar wird?

> Wer verlegt «alternative» Reiseberichte?
Den Grossverlagen, wohl nicht nur im deutschen Sprachraum, ist eine gewisse Engstirnigkeit zu eigen. Sie ordnen den Markt nach «Schubladen», in welche die Bücher nach marktgängigen Begriffen abgetopft werden. Was sich nicht einordnen lässt fällt aus dem Angebot. Die argosedition ist aus der Not geboren, die Bücher des Autors Peter Degen von den Grossverlagen als «nicht vertreibbar» kommentiert zu erfahren. Sie will diesem ruhigeren, nicht in allem vorbestimmten Reisen eine Plattform, eine Gelegenheit des Miterlebens schaffen.

> Fazit des Verlags:
Mut zum Ungewissen!